Der Beitrag Mit Körpersprache sicher auftreten erschien zuerst auf HZBblog.
]]>Frauen, macht euch nicht kleiner als ihr seid! Den Einsatz von Körpersprache und Stimme haben fast 50 Mitarbeiterinnen aus dem HZB mit Barbara Klehr und Inbal Lori vom Impro-Theater „Die Gorillas“ ausprobiert. Anlass war der Internationale Frauentag, den wir am HZB feierten. Welche Aha-Erlebnisse ich beim Impro-Kurs hatte, erfahrt ihr in meiner Reportage.
Ich stolziere durch den schnöden Besprechungsraum am Standort Wannsee. Um mich herum sind 13 weitere Frauen, die durch den Raum schreiten. Wir sind Königinnen. Erhobenen Hauptes blicke ich die anderen an. Eigentlich nehme ich sie kaum wahr und laufe stolz an ihnen vorbei. Szenenwechsel: Ich bin aus Versehen auf der Gästeliste der adligen Party gelandet. Um mich herum schreiten die Königinnen. Ich fühle mich extrem unwohl und falsch am Platz. Ich mache mich klein, ziehe meine Schultern hoch und schaue weg, weil mich der Augenkontakt peinlich berührt.
Eine ähnliche Szene und zwei Rollen, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Am Ende der kleinen Übung merke ich: Es ist meine Körperhaltung, die mir meinen sozialen Status als Königin oder als nicht geladener Partygast verliehen hat.
Wir alle wissen, dass sich Frauen in Meetings oft nicht so gut verkaufen können wie ihre männlichen Kollegen. Sie sind stiller oder geben in Gesprächen schneller „klein“ bei. Doch wie können wir Frauen uns nicht kleiner, sondern größer machen? Wie setze ich Augenkontakt, Stimme und Körperhaltung bewusst ein, um mir im Alltag Aufmerksamkeit und Wahrnehmung im Raum zu verschaffen?
Eine Teilnehmerin berichtet von ihrer morgendlichen S-Bahn-Fahrt. „Ein Mann blockierte anderthalb Sitzplätze. Als ich mich trotzdem auf den viel zu engen Sitzplatz drängelte, machte er die Beine breit. Ich dachte: das kann ich auch! Also fuhren wir Knie an Knie, bis er ausstieg.“ Chapeau, denke ich. Ich wäre sicherlich aufgestanden.
Den Teilnehmerinnen fallen sofort ähnliche Situationen ein: der Kampf um die Armlehne im Kino oder im Zug. Wir spielen die Szene nach. Bevor ich richtig mitbekomme, dass es losgeht, hat meine Spielpartnerin die Armlehne belegt. Na großartig, ein Fehlstart. Ich fahre meine Ellenbogen aus und drängele zurück. Sie hält entschieden dagegen. Nichts zu machen. Ich akzeptiere meine Niederlage und verschränke die Arme. Dann wage ich einen neuen Versuch. Dieses Mal gibt meine Partnerin nach und macht mir ein Angebot. Ich erobere die Armlehne. So geht es eine Weile zwischen uns hin und her.
Es fühlt sich schlecht an, in der Rolle der unterlegenen Person zu sein und um mein Recht zu kämpfen. Als ich bemerke, dass wir die Rollen immer mal wechseln, ist es Okay. Barbara Klehr erklärt: Im Impro wie natürlich auch im richtigen Leben geht es darum, dem Gegenüber auch mal ein Angebot zu machen, also einfach von der überlegenen in die unterlegene Rolle zu wechseln. Diese Balance zu finden ist wichtig, wenn man Kommunikation auf Augenhöhe möchte.
Als nächstes rufe ich in einen „Spiegel“ hinein. Ich bin in der Mitte, die anderen Teilnehmerinnen stehen im Halbkreis um mich herum. Ich soll nur „Ja“ auf möglichst verschiedene Weise sagen: mal zögerlich, mal euphorisch, mal energisch oder nachdenklich. Mal laut, mal leise. Die Menschen im „Spiegel“ machen mich mit der gleichen Stimme und Haltung nach. Ich staune, wie schwach ein Ja sein kann, kaum wahrnehmbar.
Das üben wir zu zweit weiter. Meine Partnerin sagt andauernd Ja und ich antworte mit Nein. So geht das eine ganze Zeit weiter. Ich bin überrascht, wie hart mein Nein klingen kann, wenn ich möchte. Und wie frustrierend es für mich ist, als mir meine Partnerin immer wieder ein Nein entgegengeschmettert.
Das größte Aha-Erlebnis habe ich zum Schluss. Wir werden in zwei Gruppen eingeteilt: die Spielerinnen und die Beobachterinnen. Es geht wieder darum, dass wir Gäste auf einer Party sind. Die spielenden Frauen erhalten eine Nummer von eins (übermäßig selbstbewusst) bis sechs (übermäßig untergeordnet). Die Spielerinnen beginnen, sich im Raum zu bewegen. Ich brauche nur einige Minuten, um zu erkennen, wer welchen Status hat. Dann tauschen wir und ich bin mit Schauspielern dran. Zufälligerweise habe ich die Nummer eins bekommen und muss als „Über-Selbstbewusste“ durch den Raum schreiten. Ich mache mich groß und laufe mit breiten Schultern durch den Raum. Ich suche den Augenkontakt. Auch hier erraten die Zuschauerinnen sofort, wer welche Rolle innehat.
Über diese Szene denke ich im Anschluss weiter nach: Es ist offenbar gar nicht so schwer, eine vorgegebene Rolle zu übernehmen – und sie so zu spielen, dass die anderen Personen sie erkennen. Was hindert mich also, dies im richtigen Leben auszuprobieren? Ich nehme mir vor, dass ich vor wichtigen Gesprächen überlege: Wie soll mein Gegenüber mich wahrnehmen? Und was kann ich mit meiner Körpersprache tun, um das zu fördern? Wenn das so einfach auf der Bühne geht, dann sollte es uns doch auch im Alltag gelingen, liebe Frauen!
Dank der wunderbaren Anleitung hat der Workshop sehr gut funktioniert und sehr viel Spaß gemacht. Und die Botschaft ist glasklar bei mir angekommen:
Es kommt nicht nur darauf an, was wir sagen, sondern ganz entscheidend: WIE.
Übrigens: ich habe bisher noch nie Impro-Theater gespielt, das war auch nicht notwendig. Selbstverständlich muss sich jede Teilnehmerin auf das Abenteuer einlassen und bereit sein, in neue Rollen zu schlüpfen. Doch es lohnt sich. Man lernt sehr viel: über sich selbst und andere!
Reportage: Silvia Zerbe, Fotos: Stefanie Kodalle
Weitere Infos zu den Business-Impro-Kursen des Berliner Impro-Theaters “Die Gorillas” findet ihr hier: https://www.die-gorillas.de/business-training/angebote.html
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]]>Der Beitrag Solarzellen selber bauen – im HZB-Schülerlabor geht das erschien zuerst auf HZBblog.
]]>Ein Beitrag von Schülerpraktikantin Luise, 9.te Klasse >Das Schülerlabor ist ein Ort, an dem junge Menschen die Möglichkeit bekommen, zu entdecken, zu forschen und Fragen zu stellen. Die Experimente und Projekttage, die ich im Schülerlabor in Adlershof miterlebt habe, waren unglaublich ausgefeilt und ansprechend gestaltet. Viele Schüler hatten Aha-Erlebnisse und konnten sich über interessante Phänomene wie beim Formgedächtnisdraht freuen. Hier habe ich dokumentiert, wie man im Schülerlabor Solarzellen bauen kann:
An der ersten Station stand ein Energiefahrrad: So konnten alle selbst ausprobieren, wie hoch die Leistung in Watt (oder Energie in Wattstunden) ist, die elektronische Geräte verbrauchen (Anmerkung: Es ist ziemlich anstrengend, diese Energie mit Strampeln auf dem Rad zu erzeugen). Bei der zweiten Station schalteten die Schüler ihre Solarzellen in Reihe, um einen Taschenrechner zu betreiben. Die selbst gebauten Solarzellen funktionierten, aber man musste acht Stück in Reihe schalten, damit sie ausreichend Energie zum Rechnen bereitstellten. Das zeigt: Die selbst gebauten Solarzellen waren längst nicht so effizient wie Solarzellen aus der Fabrik. Die dritte Station erklärte mit einem Puzzles den Aufbau, die Funktion und den Nutzen der Solarzellen.
Ich finde das Helmholtz-Zentrum Berlin großartig, da es die Welt durch viele Forschungsprojekte verbessern will. Das Schülerlabor ist ein Ort, an dem junge Menschen die Möglichkeit bekommen, zu entdecken, zu forschen und jederzeit Fragen zu stellen.
In meiner Praktikumszeit habe ich nicht nur das Schülerlabor kennengelernt und dort vielfältige Aufgaben übernommen, sondern auch Eindrücke in die Welt des Forschens erhalten. Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen, die mich in meiner Praktikumszeit am HZB angeleitet und herumgeführt haben.
Luise besucht die neunte Klasse und hat ihr zweiwöchiges Praktikum im HZB-Schülerlabor am Standort Adlershof absolviert.
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]]>Der Beitrag Alltagsgedichte aus dem Schülerlabor erschien zuerst auf HZBblog.
]]>Schreiben fällt vielen Menschen erstmal gar nicht so leicht. Oft liegt es am eigenen Anspruch: Der Text soll von Anfang an perfekt sein und so feilt man oft viel zu lange am ersten Satz und bleibt stecken. Schreiben ist aber vor allem ein Handwerk, und das Sprichwort “Übung macht den Meister” stimmt ganz genau. In einer Schreibwerkstatt im Schülerlabor des HZB haben fünf junge Menschen ausprobiert, wie rasch und lustig sie erzählen können. Am Schluss haben sie sogar gedichtet, mit Bezug zum Alltag im Schülerlabor.
Die Werkstatt dauerte einen Vormittag. Die beiden Schülerpraktikantinnen Lusie und Jolie (9. Klassenstufe), die zwei studentischen Hilfskräfte Giulia und Mathilda vom Schülerlabor in Wannsee und Taro, der nach dem Abi im Schülerlabor Adlershof ein freiwilliges soziales Jahr leistet, haben mitgemacht. Und hoffentlich ein bisschen Spaß dabei gehabt. Zum Abschluss haben sie Alltagsgedichte verfasst, drei davon dürfen wir veröffentlichen:
Der Schlaf,
Bahn zur rechten Zeit,
das Team,
plaudern,
funktionierende Experimente,
die Erkenntnis,
faszinierte Kinder,
der Feierabend,
Döner fetzen,
Musik hören,
der Schlaf.
Pfeifende Kaffeekanne auf dem Herd,
winkende Baumwipfel,
Frühstückspause,
wissbegierige Kinder,
Aufmerksamkeit,
flüssiger Stickstoff,
abstoßende Weintrauben,
Lichter und Farben,
Abschirmung,
richtige Quizfragen,
Applaus.
Guten Morgen,
Kaffeeduft,
S-Bahn fahren, dicke Luft,
Guten Morgen,
Labortag,
mit den Menschen, die ich mag,
Sonne scheint,
Kinder lachen,
während wir Solarzellen machen,
Mittagspause ist beliebt,
wenn uns die Mensa-Dame Trauben gibt.
Nach dem Muster von “Vergnügungen” (Berthold Brecht) sammelten alle zuerst einige Stichwörter aus ihrem Alltag und formten sie dann zum Gedicht. Vielleicht können wir an dieser Stelle demnächst weitere Texte von Mathilda, Jaro, Luise, Jolie oder Giulia lesen, die uns einen lebendigen Einblick in den Alltag im Schülerlabor vermitteln. Wir freuen uns drauf.
PS: Die Abteilung Kommunikation bietet unregelmäßig und auf Nachfrage gerne HZB-intern eine Schreibwerkstatt an. Einige Texte können Sie im Campus-Blog nachlesen.
Beispiele:
Was Kinder wirklich fragen. Eine Reportage aus dem Schülerlabor
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]]>Der Beitrag Speed Dating zu Ausbildungsberufen: Vielleicht ein Match? erschien zuerst auf HZBblog.
]]>Am 18. Januar waren 15 Jugendliche aus der Freien Schule Anne Sophie am HZB zu Gast, um sich über die Ausbildungsmöglichkeiten am HZB zu informieren. Nach einem kleinen Imbiss mit Kartoffelsuppe fand in der Kantine ein neues Begegnungsformat statt: Ein “Meet & Eat” , eine Art Speed Dating mit den aktuellen Azubis und ihren Ausbilder*innen.
Alle fünf Minuten fanden sich neue Grüppchen zusammen. Farbige Kärtchen erleichterten den Gesprächsanfang mit lockeren Anregungen, wie: Mich kann echt auf die Palme bringen, wenn ….
„Viele wissen gar nicht, welche interessanten Berufsausbildungen wir am HZB anbieten, von der Feinwerkmechanik über die Büroberufe bis zur Fachinformatik oder Gastronomie“, sagt Christina Herold, die am HZB für die Auszubildenden zuständig ist und das Treffen organisiert hat.
Eine Ausbildung am HZB bietet viele Möglichkeiten, zum Beispiel auch Auslandsaufenthalte und eine besonders gute Betreuung. So haben einige Auszubildende in den letzten Jahren ihre Ausbildung als Landesbeste der Handwerkskammern abgeschlossen.
„Insgesamt war der Eindruck der Schüler*innen sehr positiv, gerade im Hinblick auf die persönlichen Gespräche“, sagt Christina Herold nach ihrer Auswertung der Fragebögen. Vielleicht kommt die eine oder der andere später darauf zurück und bewirbt sich. Dann wäre es ein wirklich tolles “Match”.
Was Feinwerkmechaniker können müssen
Ausbildung im Lockdown: Fast normal
Auch in der Ausbildung: Immer auf Augenhöhe
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]]>Der Beitrag Was genau sparen wir ? – Offene Fragen zu ChatGPT erschien zuerst auf HZBblog.
]]>KI-gestützte Anwendungen wie DeepL, ChatGPT oder perplexity.ai helfen beim Übersetzen, Programmieren, und Schreiben von Anträgen, Publikationen, Recherchen oder sogar „persönlichen“ Briefen. Ganz zu schweigen von den großartigen Werkzeugen, die im Datendschungel Muster erkennen können und die Forschung voranbringen. Aber welche Aufgaben wollen wir an die KI abgeben und was sollten wir selbst tun? Haben wir noch eine Wahl? Auf der Medientagung der Friedrich-Ebert-Stiftung im November 2023 hat Antonia Rötger, Wissenschaftsredakteurin am HZB, Fragen gesammelt. Die meisten bleiben erstmal offen.
Ja, aber nur, wenn man sich etwas Mühe gibt. Denn ChatGPT ist ein „stochastischer Papagei“ und ein „Wiederkäuer“. Durch Neukombination alter Formulierungen entsteht nicht wirklich etwas Neues. Auf die Schnelle erhält man Ergebnisse voller abgestandener Redensarten und Klischees. Mit sorgfältigem Prompten wird das besser. Karin Bjerregard Schlüter, Digitalexpertin und Professorin an der Universität der Künste Berlin, meinte auf der Medientagung, dass die Texte von ChatGPT in Richtung Mittelmaß tendieren. Das ist auch mein Eindruck: ChatGPT-Texte werden besser, wenn man sie strafft und versucht, das Wesentliche herauszustellen. Also doch nochmal Handarbeit am Text.
Das ist die Person, die den Text mit Hilfe der KI erzeugt hat. Leider hat diese Person keine Ahnung, wie das KI-System aus den vorhandenen Daten die passenden Infobröckchen aussucht und miteinander kombiniert. Der entstandene Text klingt überzeugend, selbst wenn etwas Entscheidendes fehlt oder völlig falsch ist. Denn wenn ChatGPT keine Antwort finden kann, erscheint trotzdem ein Text: Das System spinnt sich dann einfach eine Antwort zusammen, es halluziniert und erfindet zum Beispiel Studien, die es nicht gibt. Man muss also jede Aussage überprüfen und die Quellen suchen. Alternativ könnte man mit perplexity.ai arbeiten, einem KI-System, das Herkunft und Kontext der Informationen angibt.
Aufmerksamkeit ist die knappe Ressource, um die immer mehr Inhalte konkurrieren. Das ist schon lange so. Die KI-Anwendungen ermöglichen nun erstens, in noch kürzerer Zeit noch mehr Content zu produzieren und zweitens, diese Inhalte noch viel stärker auf persönliche Interessen der Konsumenten zuzuschneiden. Beides ist nicht unbedingt ein Gewinn: Wir brauchen vertrauenswürdige Nachrichten, aber nicht unbedingt mehr davon, weil unsere Aufmerksamkeit und auch unsere Empathie so begrenzt sind. Das zweite Problem ist vielleicht noch gravierender: Je stärker aber Inhalte auf individuelle Interessen zugeschnitten werden, desto kleiner wird die gemeinsame Wissensbasis. Das sprichwörtliche „Lagerfeuer“, das vielleicht früher mal die Tagesschau war, gibt es nicht mehr. Wer im Katzencontent ertrinkt, bekommt von der Klimakrise nichts mehr mit und wird keine Notwendigkeit sehen, zu handeln. Das ist schwierig in einer Demokratie.
Nur wenige große Firmen, darunter Alphabet (Google), Microsoft und Meta (Facebook), haben in große „KI-Anwendungen für die Allgemeinheit“ investiert und treiben die Entwicklung voran. Regulierungen kommen spät, sind nicht immer ganz durchdacht oder werden von der Entwicklung überholt. Gemeinnützige Plattformen schaffen es bisher nicht, eine echte Konkurrenz zu werden. Das ist wirklich ein Problem.
Der eigene Rechner zieht in einer Stunde etwa 0,15 kWh. Aber damit ChatGPT läuft, stehen irgendwo riesige Server-Hallen, die Strom fressen. Auch das Trainieren der generativen Sprachmodelle benötigt enorm viel Energie und Ressourcen. Mit Hilfe von perplexity.ai habe ich ein paar Abschätzungen gefunden. So schätzt der Computerwissenschaftler Sajjad Moazeni (University Washington) auf Nachfrage der Internetplattform Yahoo Finance, dass eine E-Mail von ChatGPT etwa 10 bis 100mal mehr Energie benötigt als eine, die ein Mensch geschrieben hat ( Quelle Yahoo Finance vom 30.09.2023).
Ein Szenario für meine Arbeit in der Wissenschaftskommunikation: künftig gilt es als Zeitverschwendung, mit den Forschenden zu sprechen, um danach über ihre Arbeit zu berichten. Ich gebe nur noch das Paper ein und ein paar Stichworte (Text für Laien, Schwerpunkt Energiewende) und schon spuckt mir die Maschine Texte in beliebiger Form und Länge aus, komplett mit netten Illustrationen. Und zwar optimiert für die Google-Suche und für diverse Formate, von Kacheln für Instagram zu Business-Posts für LinkedIn bis zu längeren Feature-Stories für Magazine. Geschmückt mir „originellen“ Zitaten der Forschenden, die ChatGPT aus einem „Best of Carl Sagan“ kombiniert. Ich arbeite dann nur noch ein paar Stunden pro Woche als „Textschubserin“ und schiebe von der KI erstellten Content in die entsprechenden Nachrichtenkanäle. Obwohl – das lässt sich auch prima automatisieren.
Wir können jetzt schon in natürlicher Sprache mit einem KI-System kommunizieren, das in unserem Auftrag Dokumente erstellt. Der Prozess des Schreibens vertieft jedoch das Nachdenken. Beim Lesen oder Hören bin ich oft viel zu schnell überzeugt, dass ich etwas verstanden habe. Soll ich diesen Inhalt jedoch in eigene Worte fassen, kommen neue Fragen auf. Ich möchte daher auf das schreiben, kritzeln, skizzieren, nicht verzichten. Ich suche auch gern selber nach dem besten Ausdruck für einen Sachverhalt oder eine Wahrnehmung. Vorgekaut schmeckt es mir nicht.
Aber vielleicht bin ich einfach altmodisch. Eine Veränderung der menschlichen Schriftkultur ist nicht das Ende der Zivilisation. Sokrates würde es vielleicht begrüßen, dass wir immer mehr mündlich miteinander kommunizieren. Seine Sorge damals, in der Antike: Mit dem Aufkommen der Schrift würde das Gedächtnis der jungen Generation nachlassen. Das wissen wir allerdings nur, weil sein Schüler Platon es aufgeschrieben hat. Künftig schreibt dann vielleicht ein Programm.
Lesen Sie auch den Beitrag zu ChatGPT als Assoziationsmaschine
Die Medienakademie der Friedrich-Ebert-Stiftung 2023 fand Mitte November in Berlin statt. Im Live-Blog können Sie einige Eindrücke nacherleben: https://www.fes.de/medienakademie-2023
Außerdem: There is an AI for That
Zur Autorin: Antonia Rötger ist Wissenschaftsredakteurin am HZB. Sie nutzt DeepL zum raschen Umschalten zwischen Englisch und Deutsch. ChatGPT findet sie nützlich, um langatmige Texte auf Bulletpoints zu reduzieren. Sie ist gespannt auf die weitere Entwicklung.
Der Beitrag Was genau sparen wir ? – Offene Fragen zu ChatGPT erschien zuerst auf HZBblog.
]]>Der Beitrag Die Assoziationsmaschine: ChatGPT und die Wissenschaft erschien zuerst auf HZBblog.
]]>ChatGPT ist für mich eines der praktischsten Werkzeuge überhaupt. Aber ich habe gemerkt: wenn man andere Menschen im wissenschaftlichen Umfeld fragt, stößt man eher auf Zurückhaltung – vielleicht sogar auf Ablehnung. Die Gründe dafür sind meistens jedoch schwammige Bedenken und Ängste zu möglichen Entwicklungen von KI in weiter Zukunft. Hier möchte ich hingegen über ChatGPT sprechen – ein aktuell nutzbares Werkzeug für erste Entwürfe von strukturierten Texten.
Also zurück zu meiner Ausgangsfrage. Wie kann ich ChatGPT richtig einsetzen? Bevor ich das beantworte, möchte ich aber noch auf Besonderheiten bei wissenschaftlichen Texten eingehen.
Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis sind Plausibilität und Nachvollziehbarkeit. Wir wollen bei allen Studien wissen, wie das präsentierte Wissen zustandekommt. Dazu wird erwartet, dass wir alle unsere Quellen präzise angeben, dass wir genau beschreiben, was wir getan haben. Jeder einzelne Schritt, sei es eine Argumentationskette oder ein empirisches Experiment, muss genau nachvollziehbar sein.
Und genau hier stößt ChatGPT an die eigenen Grenzen. Deep-Learning-KIs wie ChatGPT werden mit Unmengen an Daten gefüttert und lernen auf diese Weise, Ähnliches mit Ähnlichem zu verknüpfen, wobei uns die Gewichtung der einzelnen Verknüpfungspunkte zueinander komplett unbekannt ist. KIs sind also Assoziationsmaschinen. Aber niemand weiß, wie assoziiert wird. Das macht diese Form von KI so stark: Durch ihre Fähigkeit, riesige Datenmengen zu verarbeiten, kann sie Assoziationen erzeugen, die für uns Menschen unerreichbar wären. Aber unerreichbar heißt auch: nicht nachvollziehbar. Und somit auch nicht wissenschaftlich.
Die Texte, die ChatGPT ausspuckt, bestehen also einfach nur aus der wahrscheinlichsten Abfolge assoziierter Wörter, wobei diese Wahrscheinlichkeiten nach uns unbekannten Mustern errechnet werden. Diesen Texten können wir nicht blind vertrauen. Aber wir können KIs wie ChatGPT dennoch sehr gut nutzen.
Wie erwähnt kann ChatGPT vor allem assoziieren. Die Entwickler haben die KI mit unzählig vielen Texten gefüttert. Auf diese Weise lernt ChatGPT. Das, was es generiert, ist eine Abfolge an Wörtern, die in diesem Kontext am meisten Sinn ergeben. Das klingt nicht nach viel, ist es aber. Wir können auf diese Weise unsere Gedanken sortieren. Denn die meisten unserer Gedanken sind in einem Kontext entstanden, den andere bereits niedergeschrieben haben. Und wir können davon profitieren, dass unsere Gedanken in bestimmte Strukturen gerückt werden, die sich etabliert haben. Auf diese Weise können sich neue Assoziationen bilden, auf die wir ohne Deep-Learning niemals gestoßen wären.
Und auch Stichpunkte in Fließtext umzuwandeln, funktioniert mit ChatGPT wunderbar. Wer soll denn besser Grammatik beherrschen als eine Assoziationsmaschine, die Zugriff auf Millionen von Texten hat?
Eine Sache, die mit ChatGPT hervorragend geht, ist die Recherche für wissenschaftliche Arbeiten. Mit ein paar Worten erzähle ich von meiner Forschungsfrage, evtl. vom größeren Themenbereich und gebe den ersten Stupser, in welche Richtung es gehen soll. Und dann formuliere ich ganz konkret, was ich wissen will. Quellen kann ChatGPT zwar nicht angeben – aber es liefert Schlagworte für weitere Suchen in Google Scholar oder anderswo. Und ChatGPT kann dabei helfen, die wichtigsten Punkte aus komplizierten Texten herauszuarbeiten, wodurch ich einerseits eine verständliche Einführung bekomme, oder aber merke, dass manche Publikationen gar nicht relevant für meine Arbeit sind.
Auch beim Schreibprozess selbst kann ChatGPT hervorragend helfen. Mir persönlich fällt der im wissenschaftlichen Bereich übliche „Architekten“-Schreibstil – also erst die Struktur planen und dann mit Inhalt füllen – schwer. Ich schreibe viel lieber darauf los und strukturiere im Nachhinein. Das heißt zu Beginn einer Arbeit habe ich viele Gedanken, die in keiner besonderen Struktur stehen. Ich weiß, welche Frage ich mit meinem Text beantworten möchte und kenne die meisten Informationen, die ich inkludieren will. Aber gleich am Anfang schon alles in eine Struktur zu bringen, wie es für eine wissenschaftliche Arbeit notwendig ist, finde ich unglaublich anstrengend.
Bei der Planung meiner Bachelorarbeit stand ich wieder vor diesem Problem. Ich wusste, das Thema soll etwas mit „Nudging“ zu tun haben und welche Theorien und Konzepte ich einbringen möchte. Das habe ich ChatGPT mitgeteilt und im Anschluss mit diesem Prompt aufgefordert: “Gib mir bitte eine NICHT-empirische Forschungsfrage, die ich in diesem Themenkomplex behandeln kann und gib mir eine Gliederung für meine Bachelorarbeit“. Mit diesen Ergebnissen konnte ich dann weiterarbeiten. Und da ChatGPT als Assoziationsmaschine kein neues Wissen generieren kann, sondern nur meine Gedanken in eine sinnvolle Form gebracht hat, handelt es sich hierbei nicht um ein Plagiat oder einen Täuschungsversuch. Außerdem habe ich selbstverständlich angegeben, inwieweit ich mir von KI helfen habe lassen.
Auch bei kürzeren Texten, beispielsweise bei Gutachten, kann ich meine Notizen gesammelt an ChatGPT geben. Ich weise die KI an, meine Stichpunkte als sinnvoll strukturierten Text für ein Gutachten wieder auszugeben. Das Ergebnis ist dann eine erste Rohfassung, mit der ich viel besser weiterarbeiten kann, da ich mir die reine Ausformulierungsarbeit spare. Hier ist es wichtig, auf Datenschutz zu achten, und keine sensiblen Informationen weiterzugeben. Diese sensiblen Informationen muss ich im Anschluss händisch beim Überarbeiten ergänzen.
Was ChatGPT natürlich nicht kann, ist mir die Arbeit komplett abzunehmen. Wissen generieren kann die KI nicht. Sie kann aber sehr gut assoziieren und auch strukturieren. Und wer ChatGPT auf diese Weise nutzt, kann von einem unglaublich praktischen Werkzeug profitieren.
Geschrieben von Ribal Zeitouni und ausnahmsweise ohne Hilfe von ChatGPT.
Ribal ist Mitarbeiter in der Kommunikationsabteilung am HZB und hat an der TU Berlin Philosophie studiert. Daneben engagierte er sich auch als studentischer Gutachter bei der Akkreditierung von Studiengängen. Dabei nutzt er gerne ChatGPT.
Lesen Sie auch den Beitrag zu Offene Fragen zu ChatGPT.
Der Beitrag Die Assoziationsmaschine: ChatGPT und die Wissenschaft erschien zuerst auf HZBblog.
]]>Der Beitrag Sommerstudis 2023: Alles Gute und Auf Wiedersehen! erschien zuerst auf HZBblog.
]]>Jedes Jahr organisiert ein kleines Team am HZB das Internationale Sommerstudierendenprogramm. 13 junge Leute waren es in diesem Sommer, sie kamen aus Kenia, Kolumbien, Serbien und anderen Ländern. Auf der Abschlusskonferenz gab es gute Gespräche und Preise für das beste Poster und den schönsten Blogbeitrag.
Es sei wirklich erstaunlich, was in nur acht Wochen herauskommen könne, sagte einer der Betreuer am Rand der Abschluss-Präsentation. „Klar”, sagte ein anderer: „Statt an den Strand zu fahren und in den Ferien zu entspannen, haben die sich für zwei Monate Labor entschieden. Da muss man schon motiviert sein, oder?“
In der Tat, die Sommerstudis scheuten keine Mühe: Sie haben Solarzellen untersucht, komplexe Materialien analysiert, Software entwickelt und gelernt, komplizierteste Labortechnik zu bedienen – und nebenbei auch noch getanzt, Museen angeschaut und Berlin entdeckt. Wie es ihnen dabei erging, haben sie in ihren Blogbeiträgen festgehalten, die in diesem Jahr auf dem Helmholtz-Augenspiegel-Blog veröffentlicht wurden: Von den Schwierigkeiten auf dem Berliner Wohnungsmarkt über die Ängste vor Fehlern im Labor oder originelle Wege, um Berlin zu entdecken.
Die Abschlusspräsentation war eine weitere Herausforderung: Mit einer „Flash-Präsentation“ auf nur einer einzigen Folie mussten sie ihr Projekt in zwei Minuten vorstellen. Auf der Postersession konnten sie im Anschluss mehr über ihre Arbeit erzählen.
Eine dreiköpfige Jury hat das beste Poster ausgewählt, nach Gesichtspunkten wie Gestaltung, guter Kommunikation und wissenschaftlicher Leistung. Milanka Lovic aus Serbien konnte in allen drei Punkten überzeugen. Ihr Poster über ihre Arbeit an Nanodiamantmaterialien war nicht nur besonders schön, sondern stellte auch das wichtigste Ergebnis klar heraus.
Über die Blogbeiträge konnten alle Anwesenden abstimmen, indem sie kleine Klebesternchen verteilten. Ricardo Mogollon aus Kolumbien hat mit dem „Selbstgespräch eines Menschen im Laborkittel“ die meisten Sternchen geholt. „Könige der Herzen“ mit enorm vielen positiven Kommentare sind die beiden jungen Forscher aus Kenia, Lucas Odhiambo Sije und Rodgers Otieno. Aber auch alle anderen Blogbeiträge erhielten Sternchen und fanden viel Anklang. „Ich wusste gar nicht, dass mir das Schreiben so viel Spaß macht“, sagte einer später beim Abschlussgrillfest.
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]]>Der Beitrag Cyberangriff auf das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) erschien zuerst auf HZBblog.
]]>Berlin, 16.06.2023: Das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) ist am 15.06.2023 Ziel eines Cyberangriffs geworden. Zum Schutz haben wir alle IT-Systeme heruntergefahren. Die Forschungseinrichtung ist momentan nicht über die Webseite, via E-Mail oder Telefon erreichbar. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) became a victom of a cyber attack on 15.06.2023. To protect against it, we have shut down all IT systems. The research centre cannot be reached via the website, email or telephone at the moment. We ask for your understanding.
Ihre Kommunikationsabteilung des Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie | Your Communication Department of HZB
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]]>Der Beitrag Kontakt zur Augentumortherapie am HZB erschien zuerst auf HZBblog.
]]>Due to the cyber-attack, proton therapy at HZB can currently only be reached at this mobile phone number: 0152 / 3580 4455. We ask for your understanding.
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]]>Der Beitrag “Ich wünsche mir für die Zukunft mehr Forschende aus Afrika” erschien zuerst auf HZBblog.
]]>Ende Juni 2023 findet das BESSY@HZB Nutzertreffen statt. Zum ersten Mal wird es ein Partnerland, Kenia geben. Antje Vollmer, BESSY II-Sprecherin erzählt, wie es dazu kam und warum es wichtig ist auf Augenhöhe mit Forschenden aus anderen Ländern zu arbeiten.
Science Diplomacy ist für Antje Vollmer schon seit langem ein zentrales Thema. Sie erinnert sich, dass ein Vortrag von Rolf-Dieter Heuer1 sie besonders geprägt hat: „Er sprach über die Bedeutung von CERN über die Wissenschaft hinaus, und die Rolle der Großforschungseinrichtungen für die internationale Zusammenarbeit und die Wissenschaftsdiplomatie.“ Bei BESSY II sind über Jahre hinweg internationale Kooperationen in diese Richtung geknüpft worden, u. a. der enge Kontakt zu SESAME2. Eine wesentliche Rolle haben auch die transnationalen Access-Programme wie CALIPSOplus gespielt, in denen neben der Förderung der Mobilität der Nutzerschaft auch gezielt durch Twinningprogramm3 die europäische Integration vorangebracht wurde.
„CALIPSOplus ist 2015 gestartet. Um die Möglichkeiten der europäischen Röntgenquellen darzustellen, und die Kolleginnen und Kollegen in den EU13-Ländern mit unseren Anlagen vertraut zu machen, bin ich zu 15 Universitäten gereist. Vor Ort habe ich die Leute und ihre wissenschaftlichen Strukturen kennengelernt, für die gemeinsame Zusammenarbeit war das außerordentlich erhellend.“ Bis Ende dieses europäischen Programms (2021), haben viele Twinning-Messzeiten mit dem HZB stattgefunden. „Daraus sind eigenständige Proposals entstanden, die neuen Nutzergruppen kommen jetzt regelmäßig zu BESSY II und bilden damit auch einen Kristallisationskeim für internationale Zusammenarbeit an ihrer Universität,“ unterstreicht Antje Vollmer.
Im Herbst 2022 packt Antje ihren Koffer und reist nach Kenia, Afrika. Einige Monate vorher hatte sie Lucy Ombaka, Forscherin an der Technischen Universität (TU) von Kenia bei der online Jahrestagung der Alexander von Humboldt Stiftung kennengelernt. „Als in der Pandemie die online-Konferenzen zugenommen haben, war ich zunächst skeptisch. Doch plötzlich waren wir aus 23 Ländern wie Myanmar, Bangladesch, Kenia… bei dieser Jahrestagung und ich war begeistert, dass wir gemeinsam in einem, wenn auch virtuellen Raum waren und uns austauschen konnten.“
In den Monaten nach dem online-Treffen knüpfen die beiden Frauen Kontakt und tauschen sich über die Forschung am HZB und an der TU von Kenia aus. Lucy ist dort Gruppenleiterin und forscht zum Thema Wasserstoff. „Sie hat das HZB besucht und mich dann nach Nairobi eingeladen. Drei Vorträge und drei Tutorials in vier Tagen, das war ein intensives Programm. Besonders habe ich mich über das Interesse, die Neugierde und den Enthusiasmus gefreut, den ich bei den Studierenden und Lehrenden gefühlt habe. Da ist ein sehr starkes persönliches Engagement hinter den Forschungsthemen!“
„Gemeinsam mit Lucy haben wir überlegt, Studierende zum BESSY@HZB Nutzertreffen einzuladen, erzählt Antje mit glänzen Augen, einige kamen sogar schon zur Photon School im April.“
Ende Juni werden 17 Forschende aus sechs verschiedenen Unis in Kenia zunächst drei Tage an verschiedenen Beamlines an BESSY II hospitieren und dann am Nutzertreffen teilnehmen. „Ich finde es eine großartige Chance gemeinsam und auf Augenhöhe wissenschaftliche Projekte voranzutreiben,“ unterstreicht die BESSY II-Sprecherin. „Afrika hat zwar kein Synchrotron, aber hochmotivierte junge Wissenschaftler*innen, mit denen wir Ideen und Infrastrukturen teilen können.“
Was wünscht sich Antje Vollmer für dieses Nutzertreffen 2023? „Ich habe zwei Wünsche, sagt sie schmunzelnd. Der erste ist ein langfristiger, es wäre, dass Lucys Traum sich erfüllt und dass jede Familie in Kenia ein Ethanol-Kochsystem namens Koko4 bei sich zu Hause hat, das mit nachhaltig in Kenia produziertem Ethanol läuft.
Mein zweiter Wunsch ist etwas moderater und betrifft konkret das Nutzertreffen. Ich wünsche mir sehr, dass dauerhafte Kontakte geknüpft werden, die zu Kooperationen führen und dass die kenianischen Kollegen*innen sehen, was es bedeutet bei BESSY eine Messzeit zu haben, damit sie in Zukunft keine Scheu haben, einen Messzeitantrag zu stellen.“
1Rolf-Dieter Heuer ist ein deutscher Physiker und ehemaliger Generaldirektor des CERN.
2SESAME ist die Röntgenquelle in Jordanien, die Forschende aus verschiedenen Regionen und Länder zusammenbringen, obwohl, diese keine politischen Ansichten teilen.
3Twinning-Programme eröffnen Wissenschaftlern die Teilnahme an einer Messzeit mit einer erfahrenen Nutzergruppe.
4https://kokonetworks.com/
Geschrieben von Florentine Krawatzek.
Dieser Text ist Teil einer Reihe von Beiträgen zum bevorstehenden BESSY-Nutzertreffen, dieses Jahr mit unserem Partnerland Kenia. Die weiteren Beiträge werden auf Englisch erscheinen und sind hier zu finden.
Der Beitrag “Ich wünsche mir für die Zukunft mehr Forschende aus Afrika” erschien zuerst auf HZBblog.
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